Ja, das muss übertrieben sein ^^ Immerhin bin ich immer großer Fan deiner Kreationen.
Ja, ich will das mal aussprechen (naja. Schreiben ) Auch, wenn es warscheinlich schlimmer klingen wird, als es ist.
Es soll sich keiner genötigt fühlen, was dazu zu sagen. Ich suche keinen Rat, ich will es eben einfach mal gesagt haben.
Also. Meine Mutter und mein Vater haben sich getrennt, als ich etwa fünf war, und ich war sau froh drüber. Weil ich zimlichen schiss hatte vor ihm, und das nichteinmal, weil er sich mit meiner Mutter viel gestritten hat, die Küchentür eingeschlagen hat, oder sie im fünften Stock aus dem Fenster gedrückt hat (meine Mutter ist schon auch kein Engel gewesen ) sondern, weil er einfach grundsätzlich davon ausgeht, dass ein Kind keine Persönlichkeit hat, bevor man ihm keine einimpft.
War also extrem schwer, mit ihm allein zu sein....
Wie auch immer. Nachdem sie ihn verlassen hat, war er am Boden zerstört und ist zu seinen Eltern gezogen (in eine Einliegerwohnung, um genau zu sein)
Das hat ihm zu schaffen gemacht (die Trennung) und er war noch nie besonders beherrscht.
Ich war alle zwei Wochen bei ihm, und manchmal hab ich mich mit Händen und Füßen gewehrt, zu ihm zu müssen. Aber nicht oft.
Bei ihm, war manchmal schön. Aber meißtens nicht. Er hat mich eingesperrt, manchmal indem ich die Couch nicht verlassen durfte, manchmla im Bettkasten. Und alles dazwischen.
Tag und Nacht wollte er endlose Gespräche, bei denen es vor allem darum ging, dass ich errate, was ich sagen muss, was er hören will, damit er mich in Ruhe lässt.
Dazu musste ich nah bei ihm sitzen, ihm immer zugewannt. (Nein, er hat mich nie unschicklich angefasst! Obwohl er mitunter auf andere Weise intime Grenzen überschritten hat)
Ich musste immer aufessen, und wenn ich zu zickig war, hat er mich wie eine Katze im Genick gepackt, und auf den Boden geworfen (selten)
Morgens bin ich vr ihm aufgestanden, und hab mich, zentimeterweise, aus der Wohnung geschlichen. Nicht zu schnell, damit ich kein Geräusch mache und nicht zu langsam, damit er nicht doch noch aufwacht, um zu meinen Großeltern rauf zu schleichen.
Ich weiß, dass ich extreme Angst hatte, erwischt zu werden und mich fragen zu lassen, warum ich mich vor ihm davon schleiche.
Wie gesagt, es gab auch absolut schöne Momente! Und ich hab ihn wirklich geliebt. Hat nur nix geändert.
Als Jugendliche hab ich ihn selten gesehen. Er hatte eh eine neue Frau (über beides war ich sehr froh)
Als Erwachsene, hat sich das Verhältniss deutlich gebessert (auch, wenn wir nie viel Kontackt hatten)
Sind dann Nachts bei Sake und Bier zusammen gesessen und haben über Faus philosophiert oder überlegt, wo man noch Kippen her bekommt.
Liebe, Einigkeit, ähnliche Interessen.
Aber mir war immer auch klar, dass er schwach ist, und nur lieben kann, was ihm hörig ist. Und ich hab LANGE Zeit gehabt, zu lernen, ihm das Gefühl zu geben. Warum auch nicht. Hat nicht mehr geschadet, er hätte ohnehin nicht gewagt so mit mir um zu gehen, wie früher.
Letztes Jahr hat er geerbt (einiges) und meine Mutter meinte wohl, dass es anständig wäre, wenn er mir was geben würde. Allein schon, weil er nie Unterhalt zahlen musste.
Tja, was soll ich sagen, was ich lange geahnt hab ich eingetroffen.
Als er über sie gelästert hat, und über den Mann, der mich an ihrer Seite mit großgezogen hat, und schließlich über mich und mein Leben und meinen Mann (obwohl ich mehr erreicht habe als er mit 22 Jahren mehr und das auch nicht peinlicher als er) hab ich ihm den Kopf gewaschen.
Nichts mehr mit netter Tochter. Grenzen sind wichtig. Und ich hab ihm seine gezeigt.
Seit damals hab ich nichts mehr von ihm gehört, außer einer AB Nachricht am nächsten Abend. Er war wohl meinem Mann gegenüber höhnisch geworden, wollte nicht glauben, dass ich nicht daheim war (was ich nicht war, aber selbst wenn, hätte ich da kaum mit ihm reden wollen) mein Mann hat aufgelegt, stinksauer ob der Unterstellungen.
Dann die AB Nachricht, dass ihn, wer ihn verarschen will gar nicht mehr kontaktieren braucht.
Nach 30 Jahren also... aus.
Ich hab ihn gestrichen, aber es tut weh.
Ich traure um den Mann, der er auch sein kann, aber wenn er wirklich mal stirbt, werde ich nicht auf seine Beerdigung gehen. Ich würde dieses oder jenes bereuen, aber ich wähle eben das.
Mein Mann weiß, dass es schwer war mit meinem Vater, gerade als Kind. Aber wenn er wüsste, was ich gerade geschrieben habe, würde er zu ihm fahren und ihm den Kopf von den Schultern schneiden.
Aber soviel Aufmerksamkeit hat er einfach nicht verdient.
So, genug gejammert ^^' haha.
Normal is an illusion. What is normal for the spider is chaos for the fly.